Cookie Banner Schweiz: Alles, was Sie wissen müssen

Beim Surfen im Internet ist es kaum zu vermeiden: das Cookie-Banner.

Die einen ärgert’s, und fragen sich, ob die Webdesigner plötzlich alle Prinzipien der Nutzerfreundlichkeit über Bord geworfen haben. Andere schätzen die Möglichkeit, die gierigen Datenfressenden Cookies aussperren zu können.

In der Schweiz ist es mittlerweile nahezu unvermeidbar, eine Webseite aufzurufen, ohne auf ein solches Banner zu stoßen. Vielleicht haben Sie sich gefragt, welche Bedeutung sie für Datenschutz und Privatsphäre haben und welche gesetzlichen Anforderungen damit verbunden sind.

In diesem Blog-Post finden Sie die wichtigsten Aspekte rund um das Thema “Cookie-Banner in der Schweiz” und informieren Sie über gesetzliche Anforderungen sowie Best Practices. So können Sie besser einschätzen, ob das Cookie-Banner Ihrer Webseite die Anforderungen erfüllt. → Wenn Sie Fragen dazu haben beraten wir Sie gerne.

Definition und Funktion von Cookies

Cookies sind kleine Textdateien, die von Websites auf Ihrem Gerät gespeichert werden. Sie dienen dazu, Ihren Browser und Ihre persönlichen Einstellungen wiederzuerkennen und die Benutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern. Sie können etwa dafür sorgen, dass Sie eingeloggt bleiben, während Sie auf einer Website surfen, oder Ihre bevorzugte Sprache und andere individuelle Einstellungen speichern.

Was bedeuten eigentlich die verschiedenen Cookie-Kategorien? Und was passiert, wenn ich einzelne Gruppen erlaube oder ausschliesse?

Es gibt verschiedene Arten von Cookies, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Im Folgenden sind die drei Hauptkategorien aufgeführt:

1. Notwendige Cookies: Diese Cookies sind unerlässlich für das Funktionieren einer Website. Sie ermöglichen grundlegende Funktionen wie Navigation und Zugriff auf sichere Bereiche der Webseite. Ohne diese Cookies kann die Webseite nicht ordnungsgemäß funktionieren.

2. Funktionale Cookies. Sie sind nötig, damit Sie das volle Nutzererlebnis auf der Website geniessen können. Das sind etwa Schriftarten, die zusätzlich geladen werden oder YouTube Videos, die eingebunden werden. Wenn Sie diese Cookies nicht erlauben, sieht die Website weniger gut aus oder Videos werden nicht angezeigt.

3. Statistik-Cookies: Diese sog. Tracking Cookies sammeln Informationen darüber, wie Besucher eine Website nutzen, z.B. welche Seiten sie besuchen oder wie lange sie dort bleiben. Die Daten werden anonymisiert ausgewertet und helfen Website-Betreibern, ihre Inhalte und Angebote zu verbessern. Wenn Sie diese Cookies deaktivieren, bleibt ihr Nutzerverhalten verborgen für den Website-Betreiber. Google Analytics ist der Klassiker unter den Statistik Cookies.

4. Marketing-Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um personalisierte Werbung anzuzeigen, die auf den Interessen und dem Surfverhalten der Nutzer basiert. Sie helfen Werbetreibenden dabei, die Effektivität ihrer Kampagnen zu messen und können dazu beitragen, die Anzahl der Anzeigen, die ein Nutzer sieht, zu begrenzen. So bekommen Sie nur noch Werbung angezeigt, die Sie wahrscheinlich interessiert. Aber natürlich ist es nicht jedermanns Geschmack als gläserner Kunde dazustehen. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind die von Facebook eingesetzten Cookies.

Grundlegende Funktionsweise eines Cookie Banners (Cookie Consent Banner)

Ein Cookie Banner ist ein Informationsfenster, das auf einer Webseite angezeigt wird, um die Nutzer über die Verwendung von Cookies und anderen Tracking-Technologien auf der Seite zu informieren. In Übereinstimmung mit den Datenschutzgesetzen, wie dem schweizerischen Neuen Datenschutzgesetz (nDSG) oder der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), müssen Website-Betreiber die Nutzer um ihre Einwilligung bitten, bevor sie bestimmte Arten von Cookies und Tracking-Technologien einsetzen.

Das Cookie Banner sollte den Nutzern ermöglichen, ihre Zustimmung für die Verwendung von verschiedenen Arten von Cookies zu geben oder zu verweigern. In der Regel finden Sie im Banner eine kurze Beschreibung der verwendeten Cookies sowie einen Link zur vollständigen Datenschutzrichtlinie oder Cookie-Richtlinie der Website.

Ein gut gestaltetes Cookie Banner sollte leicht verständlich und benutzerfreundlich sein. Es sollte dem Nutzer die Möglichkeit bieten, zwischen den verschiedenen Cookie-Kategorien zu wählen und seine Auswahl jederzeit ändern zu können. Ein Beispiel hierfür ist die Möglichkeit, einzelne Cookie-Kategorien per Schieberegler oder Checkboxen zu aktivieren oder zu deaktivieren.

Im Gegensatz zur EU-Cookie-Richtlinie gibt es in der Schweiz auch nach dem Neuen Datenschutzgesetz (nDSG) keine Pflicht zur Einwilligung durch ein Cookie Banner.

Es ist ausreichend, dass in der allgemeinen Datenschutzerklärung Informationen über Cookies bereitgestellt werden, einschließlich Anweisungen zur Blockierung oder Löschung von Cookies im Browser. Es ist nicht notwendig, eine separate Einwilligung dafür einzuholen.

Bezug zum EU-Datenschutz (DSGVO konform) für Schweizer Websites mit europäischen Besuchern

Hier kommt das grosse ABER:

Schweizer Websites, die auch EU-Besucher ansprechen, müssen neben dem nDSG auch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beachten. Die DSGVO regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten von EU-Bürgern und ist auch für die Schweiz relevant, wenn Websites in EU-Mitgliedsstaaten aufgerufen werden können. In solchen Fällen müssen Website-Betreiber sicherstellen, dass ihre Cookie-Banner und Datenschutzpraktiken sowohl den nDSG- als auch den DSGVO-Anforderungen entsprechen.

Um den Cookie-Consent auf Ihrer Webseite einzuhalten, sollten Sie Folgendes beachten:

• Stellen Sie sicher, dass Sie die Nutzung von Cookies und anderen Tracking-Technologien klar und transparent für Ihre Nutzer kommunizieren.

• Holen Sie die ausdrückliche Zustimmung Ihrer Nutzer ein, bevor Sie nicht notwendige Cookies setzen.

• Geben Sie Ihren Nutzern die Möglichkeit, ihre Zustimmung jederzeit zu ändern oder zu widerrufen.

• Dokumentieren und speichern Sie die Zustimmungen Ihrer Nutzer.

• Beachten Sie die Vorgaben zur Darstellung und zum Inhalt des Cookie-Banners.

Indem Sie diese Anforderungen erfüllen, stellen Sie sicher, dass Ihre Website den Datenschutzbestimmungen in der Schweiz und der EU entspricht und ein vertrauenswürdiges Online-Umfeld für Ihre Nutzer bietet.

Brauchen Sie Hilfe bei der Einrichtung eines Cookie-Banner für Ihr Unternehmen? Gerne beraten wir Sie.

Anforderungen an das rechtssichere Cookie-Consent-Banner

Transparente und leicht verständliche Informationen

Ein rechtssicherer Cookie Hinweis sollte den Nutzern transparente und leicht verständliche Informationen über die Verwendung von Cookies und anderen Tracking-Technologien bieten. Dazu gehört die Angabe der verschiedenen Cookie-Kategorien, ihrer Funktion und der Dauer, für die sie auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden. Ebenso sollte ein Link zur vollständigen Datenschutzrichtlinie oder Cookie-Richtlinie der Website enthalten sein, welche weitere Details zur Verarbeitung personenbezogener Daten bereitstellt.

Opt-in-Lösung: Aktive Zustimmung des Nutzers erforderlich

Der Cookie Hinweis muss eine Opt-in-Lösung bieten, bei der die aktive Zustimmung des Nutzers erforderlich ist, bevor nicht notwendige Cookies gesetzt werden dürfen. Das bedeutet, dass die Cookies erst dann aktiviert werden, wenn der Nutzer ausdrücklich zustimmt. Eine bloße Information, dass durch die weitere Nutzung der Website Cookies gesetzt werden, reicht nicht aus. Die Zustimmung kann zum Beispiel durch das Anklicken von Checkboxen oder Schiebereglern für die jeweiligen Cookie-Kategorien erfolgen.

Möglichkeit zum Widerruf der Einwilligung

Nutzer sollten die Möglichkeit haben, ihre erteilte Zustimmung jederzeit zu widerrufen. Dies kann durch eine leicht zugängliche Option auf der Website ermöglicht werden, zum Beispiel über einen Link im Footer, der den Nutzer zurück zum Cookie Consent Banner oder zu den Cookie-Einstellungen führt. Dort sollte der Nutzer die Möglichkeit haben, seine Auswahl zu ändern und die Zustimmung für bestimmte Cookie-Kategorien zu widerrufen.

Dokumentation der Einwilligungen

Für den Fall einer Überprüfung durch Datenschutzbehörden ist es wichtig, die Einwilligungen der Nutzer zu dokumentieren und aufzubewahren. Dies umfasst die Speicherung der Nutzerentscheidungen bezüglich der verschiedenen Cookie-Kategorien, den Zeitpunkt der Einwilligung sowie die jeweils gültige Fassung der Datenschutz- oder Cookie-Richtlinie.

Dies kann beispielsweise durch den Einsatz von Consent-Management-Tools erreicht werden, die diese Informationen automatisch erfassen und speichern. Viele WordPress Cookie-Plugins erfüllen diese Anforderungen.

Indem Sie diese Anforderungen erfüllen, stellen Sie sicher, dass Ihr Cookie-Consent-Banner den gesetzlichen Vorgaben in der Schweiz und der EU entspricht und somit rechtssicher ist. Nebenbei trägt es dazu bei, das Vertrauen Ihrer Nutzer zu gewinnen und potenzielle Strafen oder Sanktionen bei Verstößen gegen die Datenschutzgesetze zu vermeiden.

1. Benutzerfreundliches Design: Gestalten Sie das Banner übersichtlich und leicht verständlich, um Vertrauen aufzubauen und Zustimmungsbereitschaft zu erhöhen.

2. Klar definierte Kategorien: Ermöglichen Sie den Nutzern eine gezielte Auswahl der Cookies durch klar definierte Kategorien wie notwendige, Analyse- und Marketing-Cookies.

3. Angemessene Platzierung: Platzieren Sie das Banner gut sichtbar, z.B. am unteren Rand der Website oder als Pop-up, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen.

4. Regelmäßige Aktualisierung und Überprüfung: Halten Sie die Cookie-Richtlinie aktuell und überprüfen Sie sie regelmäßig, um die Einhaltung der Datenschutzgesetze sicherzustellen.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Unzureichende Informationen

Ein häufiger Fehler bei Cookie-Bannern ist das Bereitstellen unzureichender Informationen über die verwendeten Cookies und deren Zweck. Um diesen Fehler zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass das Banner detaillierte Informationen über die verschiedenen Cookie-Kategorien, ihre Funktion und Speicherdauer enthält. Ergänzen Sie das Banner durch einen Link zur vollständigen Datenschutz- oder Cookie-Richtlinie, die weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten bereitstellt.

Voreingestellte Zustimmung

Ein weiterer Fehler ist die Verwendung von voreingestellter Zustimmung für alle oder bestimmte Cookie-Kategorien. Gemäß der Datenschutzgrundverordnung sollte eine aktive Zustimmung des Nutzers vorliegen, bevor nicht notwendige Cookies gesetzt werden dürfen. Verwenden Sie daher Opt-in-Lösungen, bei denen der Nutzer ausdrücklich zustimmen muss, bevor Cookies aktiviert werden.

Fehlende Optionen zur Ablehnung von Cookies

Stellen Sie sicher, dass Ihr Cookie-Banner den Nutzern ermöglicht, der Verwendung von nicht notwendigen Cookies zu widersprechen. Ein Fehler wäre es, nur eine Zustimmungsoption ohne die Möglichkeit zum Widerspruch anzubieten. Bieten Sie den Nutzern eine klare Wahl, indem Sie Checkboxen oder Schieberegler für jede Cookie-Kategorie bereitstellen, damit sie ihre Zustimmung individuell anpassen können.

Nicht angepasste Lösungen für verschiedene Gerätetypen (z.B. mobile und Desktop)

Ein weiterer häufiger Fehler besteht darin, nicht angepasste Lösungen für verschiedene Gerätetypen anzubieten. Da immer mehr Nutzer über mobile Geräte auf Websites zugreifen, sollte das Cookie-Banner sowohl für Desktop- als auch für mobile Versionen Ihrer Website optimiert sein. Achten Sie darauf, dass das Banner auf allen Gerätetypen gut lesbar und benutzerfreundlich ist, und passen Sie das Design entsprechend an.

Fazit

Die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen in der Schweiz und der EU, wie dem nDSG und der DSGVO, ist entscheidend, um Nutzervertrauen aufzubauen und Strafen zu vermeiden. Gut gestaltete Cookie-Banner bieten Vorteile für Unternehmen und Nutzer, indem sie Zustimmungsraten erhöhen, Vertrauen stärken und den Nutzern Transparenz und Kontrolle bieten.

Achten Sie bei der Umsetzung von Cookie-Bannern auf Ihrer Website darauf, Best Practices zu befolgen und häufige Fehler zu vermeiden. Investieren Sie in die korrekte Implementierung, um sicherzustellen, dass Ihre Website den gesetzlichen Anforderungen und Nutzererwartungen entspricht – ein entscheidender Schritt für den Erfolg in der digitalen Welt.